Kulturhaus in Sputendorf wird abgerissen
Mehrere Bauprojekte in Planung


2017 02 10 SputendorfSTAHNSDORF/SPUTENDORF| 5 Wohneinheiten kommen, 20 weitere sollen nach dem Beschluss des Bebauungsplans Nr. 5 folgen / Radweg nach Ludwigsfelde-Struveshof und Basketballfeld sind für 2017 fest eingeplant
Das ehemalige Kulturhaus des Volkseigenen Gutes Genshagen in der Sputendorfer Straße der Einheit 1 wird seit heute abgerissen. Die seit 2004 leerstehende Ruine am westlichen Ortseingang weicht einem Wohngebiet mit 30 Wohneinheiten und einem Spielplatz. Im vergangenen Jahr war das 5000 Quadratmeter große Areal von den Berliner Stadtgütern zum Kauf angeboten worden. Ein Abrissunternehmer aus Schenkenhorst erwarb dieses und ebnet es nun ein, damit die Bebauung – vorwiegend mit Einfamilienhäusern – starten kann.

Das in der Gründungszeit der DDR erbaute Haus diente über viele Jahrzehnte als Kulturhaus, beherbergte unzählige Feste und Feiern. Auch eine Großküche war dort angesiedelt, zu der in Spitzenzeiten 350 Portionen Mittagessen gekocht wurden, etwa für die Bewohner des Ortes und die Schüler der nach der Wiedervereinigung geschlossenen Dorfschule. Kleinere Geschäfte, beispielsweise ein Friseursalon, sowie Hausmeisterwohnungen beheimatete das Objekt ebenfalls.
Im Zuge der deutsch-deutschen Vereinigung verlor der Gebäudekomplex seine Funktion. Kurzzeitig war darin eine Diskothek angesiedelt, später über mehrere Jahre eine Obdachlosenunterkunft. Seit 2004 stand der Komplex leer und fristete ein recht trostloses Dasein. Nun wird aus der Ecke in prädestinierter Sputendorfer Lage wieder ein Vorzeigeobjekt.
„Gemeinsam haben Ortsbeirat und Gemeindeverwaltung hier eine Entwicklung angeschoben, die beispielhaft für eine Umgestaltung sein kann“, sagte Bürgermeister Bernd Albers. Auch Ortsvorsteher Rolf-Denis Kupsch ist entzückt von den Planungen: „Das ist für unseren Ort ein besonderer Tag. Lange mussten wir mitansehen, was aus dem ehemaligen Aushängeschild des Ortes nach der Wende geworden ist. Für viele im Ort war das bedrückend. Aber wer tüchtig ist, hat manchmal auch Glück.“
Bei einem Glas Sekt wurden am Mittwoch die ersten kräftigen Griffe zweier Baggerarme in das verwahrloste Gebäude beobachtet. Ortsvorsteher und Bürgermeister skizzierten, wie es in Sputendorf weitergehen soll. So soll der in Arbeit befindliche Bebauuungsplan 5 „Wilhelm-Pieck-Straße 20 e“ sicherstellen, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des ehemaligen Kulturhauses 20 weitere Wohneinheiten entstehen können. Auch die Um- und Neugestaltung des Wohnkomplexes Ernst-Thälmann-Platz wird nun in Angriff genommen.
Der seit Dienstag beschlossene Haushalt der Stadt Ludwigsfelde sorgt außerdem für Planungssicherheit in Sachen Radweg nach Struveshof. Hier sind nun abschließende Vertragsverhandlungen beider Kommunen zu planen. Zudem ist ein Basketballfeld für die Sputendorfer fest im Haushalt der Gemeinde Stahnsdorf für das laufende Jahr verankert und zeigt, dass der Ortsteil jung und dynamisch aufgestellt ist.
(Pressemitteilung + Foto: Gemeinde Stahnsdorf, 8.2.2017 )