Aus dem Nachruf für Prof. Hubert Faensen
KLEINMACHNOW | Am 23. Januar dieses Jahres starb Prof. Hubert Faensen. Er war eine bekannte Persönlichkeit des Kleinmachnower Kulturlebens, langjähriges Mitglied des Heimat- und Kulturvereins und etliche Jahre auch als Gemeindevertreter kommunalpolitisch aktiv.
Hubert Faensen, der seine Kindheit in Aachen und Chemnitz verbracht und auch in seiner beruflichen Laufbahn Erfahrungen in West und Ost gesammelt hatte, vermochte es immer, seinen Anspruch auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu wahren. Es gelang ihm, sowohl als Verlagsleiter und gleichzeitig als Ordinarius für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu wirken. Er erkämpfte sich dank seiner Klarheit, durch Fleiß und Zielstrebigkeit Freiräume, die einem DDR-Bürger in der Regel verwehrt waren.
Nach seiner Emeritierung fand er den Weg zur Bürgerbewegung und arbeitete als Gemeindevertreter bei den Bürgern für gute Lebensqualität in Kleinmachnow (BIK). Auf seine Initiative hin hat Kleinmachnow eine Richtlinie beschlossen, um Ehrenbürger zu benennen und Ehrengräber auszuweisen, von denen die Gemeindevertretung bislang aber keinen Gebrauch gemacht hat.
Seinem Wirken aus dieser Zeit verdanken die Kleinmachnower, dass die Neue Hakeburg und die Reichspostforschungsanstalt unter Denkmalschutz gestellt wurden, wenngleich ohne das 1953 eingeweihte Karl-Marx-Denkmal.
Faensens Forschungen, seine Argumente zur Denkmalwürdigkeit dieser Gebäude sind in dem neuen Buch „Hightech für Hitler – Vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede“ verarbeitet.
Kleinmachnow wird seiner in Ehren gedenken und schaut in Dankbarkeit auf das Lebenswerk von Prof. Hubert Faensen zurück.
(Aus dem Nachruf von Axel C. W. Mueller, Heimat- und Kulturverein Kleinmachnow)
(Bildquelle: Heimat- und Kulturverein Kleinmachnow)