2024 04 13 1
Sie sind schon praktische Erfindungen – die helfenden Roboter für Haus und Garten. Ob saugen, wischen oder mähen: Sie nehmen uns viel Arbeit ab, und wir gewinnen Freizeit, bzw. Zeit, um andere Dinge zu erledigen.

Nun wird man den Saug- und/oder Wischroboter nicht gerade dann durch die Wohnung fahren lassen, wenn gleichzeitig Kleinkinder auf dem Boden herumrutschen und spielen. Er kommt eher dann zum Einsatz, wenn z. B. tagsüber alle aus dem Haus sind. Bei der Programmierung unserer Mähroboter ist es angebracht, ähnlich zu verfahren. Niemand wird/sollte ihn seine Bahnen ziehen lassen, wenn die Kleinsten im Garten herumtollen oder auf allen Vieren über den Rasen krabbeln, denn es besteht durchaus Verletzungsgefahr.

Dann lieber in der Nacht mähen lassen? Das ist auch keine gute Idee.

Während wir schlafen, steppt im Garten zwar nicht der Bär, doch es sind viele dämmerungs- und nachtaktive Tiere unterwegs. Allen voran Igel, aber auch Kröten, Insekten, Marder, Schnecken & Co.. Besonders für den Igel – übrigens, Wildtier des Jahres 2024 – stellen die nahezu lautlosen Gartenhelfer eine große Gefahr dar. Er hat keinen Fluchtinstinkt, sondern verlässt sich auf seine Stacheln als Gefahrenabwehr, was ihm aber bei einer Begegnung mit einem Mähroboter nur wenig nutzt. Der „Robbi“ zieht seine Bahn, und unsere stachligen Freunde werden dabei oft schwer verletzt – an Gliedmaßen, im Gesicht oder am Bauch. Werden sie nicht rechtzeitig gefunden, überleben sie es meistens nicht und sterben qualvoll.

Nachtfahr-Verbot für Mähroboter? Die Nachbargemeinde Nuthetal hat es verhängt.

Was bringt es, außer dass es ein offizielles Verbot ist und Bußgelder bis zu 1000 Euro verhängt werden können? Vor allem: Wer soll und kann das kontrollieren? Die unbeleuchteten und sehr leisen Rasenroboter sind in der Nacht kaum bis gar nicht feststellbar.

Dabei ist es so einfach, sich sowohl durch Technik bei der Gartenpflege helfen zu lassen, als auch die Tiere der Nacht zu schützen und etwas für die Artenvielfalt im eigenen Garten zu tun:
- den Roboter umprogrammieren, z. B. auf die Mittagszeit
- ihn nicht zu oft mähen lassen, da er den Igeln u. a. Tieren einen Teil ihrer Nahrungsgrundlage entzieht
- den Garten so naturnah wie möglich gestalten, z. B. mit Totholzecken und Wildwuchsbereichen, was auch der Artenvielfalt zugutekommt.


(TKSzeit)

 

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