Umweltverband fordert mehr Weitblick ...

... bei S-Bahn-Planung in Teltow und Stahnsdorf

REGION | Die Planungen für die Anbindung der S 25 von Teltow Stadt bis Stahnsdorf schreiten voran. Ausschüsse in Stahnsdorf und Teltow haben ihre Arbeit aufgenommen und die DB Netz AG äußerte sich im November bei einer Sitzung in Teltow zum aktuellen Stand. Wichtige Belange für Mensch und Umwelt in Teltow wurden dabei bislang nicht geklärt. Sie müssen jetzt dringend angegangen werden, damit die Region nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird, fordert jetzt der Umweltverband BUND.
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"Die Weichen, die bei der Planung der S-Bahn Anbindung nach Stahnsdorf jetzt gestellt werden, haben entscheidende Auswirkungen auf Umwelt und Lebensqualität im TKS-Raum.", sagt Karl Schwarz, Sprecher der Ortsgruppe Teltow, Kleinmachnow Stahnsdorf des BUND.

"Eine kurzsichtige Planung würde Ökologie und Lebensqualität im Bahnhofsumfeld aufs Spiel setzen, das bereitet uns Sorgen." Als einen wichtigen Punkt fordert der BUND, dass eine durchgängige Troglage der S-Bahntrasse zwischen Stahnsdorf und Teltow sichergestellt wird. Andernfalls befürchtet der Verband mehr Lärmbelastung für Mensch und Umwelt, mehr Versiegelung kostbarer Freiflächen und kaum überwindbare Barrieren für Tiere durch Lärmschutzwände. Viele weitere Auswirkungen der Bebauung müssten frühzeitig bedacht und abgemildert werden. So fordert der BUND schon jetzt ein Konzept für den größtmöglichen Erhalt der ökologisch wertvollen Freiflächen und Ausgleichsmaßnahmen in Trassennähe.

Die Teltower Buschwiesen sind bekannt als Lebensraum für zahlreiche seltene Vogel- und Insektenarten. Auch auf der Wiese an der Sputendorfer Straße in Stahnsdorf, die für S-Bahnhof und Umfeld beplant werden soll, haben Ehrenamtliche des BUND bei Stichproben über 200 Tier- und Pflanzenarten, darunter seltene Heuschrecken und Schmetterlinge sowie Zauneidechsen erfasst. Die Wiese ist Teil eines wertvollen Biotopverbundes mit Anschluss an die Stahnsdorfer Upstallwiesen und die Teltower Buschwiesen. Diese einzigartige Grünverbindung ist nicht nur für den Artenschutz bedeutsam, ihre wichtigen Funktionen als Frischluftschneise und gern genutztes Naherholungsgebiet für die Menschen im TKS-Raum ist sicherzustellen, fordert der BUND. "Wir müssen es schaffen, Menschen und Orte durch einen umwelt-freundlichen und attraktiven Nahverkehr miteinander zu verbinden, ohne diese letzten Lebensadern für die Natur im Siedlungsbereich zu kappen", sagt auch Stefanie Karpinski des Teltower Vereins „Schützt die Buschwiesen e.V.“.

Der BUND fordert die Gemeindevertretungen in Teltow und Stahnsdorf auf, sich diesen und weiteren Herausforderungen frühzeitig zu stellen und in einen offenen Dialog mit den Bürgern zu treten.

Kontakt: Regina und Karl Schwarz, BUND-Ortsgruppe TKS
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(Pressemitteilung der Ortsgruppe Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf des BUND)


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