RC KST-Doppelvierer Gesamtsieger beim Oste-Marathon (1.- 3.7.2022)

80 Kilometer in 5 Stunden und 8 Minuten

TKS/HEMMOOR |  Der Ruderclub Kleinmachnow-Stahnsdorf-Teltow e.V. (RC KST), erfolgreichster Wanderruderverein aus Brandenburg, war mit 18 Aktiven in Hemmoor dabei. Fünf davon wollten es wissen: Kommen wir an die langjährigen Platzhirsche heran, gibt es einen Platz auf dem Treppchen? Ein großartiger Tag – über einhundert Leute sind auf dem Wasser, es ist sonnig, nicht zu heiß, aber mit Wind und ein paar Wolken. Mit gleichmäßigem Schlag pflügt die "Shannon" durch die Wellen, holt nicht nur die langsameren Zweier und Dreier ein, sondern schiebt sich an die Spitze der Viererboote.
Schon bei der ersten Pause, draußen auf dem Osteriff, steht fest: die Brandenburger Wanderruderer liegen ganz vorn! Mit Beginn der Flut geht es wieder aufs Wasser. Die "Shannon" misst sich jetzt mit dem "Seetiger", dem vielfachen Regattasieger des Oldenburger Rudervereins. Etwas ist allerdings anders als sonst: der gefürchtete "Seetiger" fährt ohne Steuermann – stattdessen mit fünf statt vier Ruderern! Das ist natürlich eine andere, schnellere Bootsklasse.
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Im Siegerboot (v-l-n-r): Nirina Beilfuß (25), Paul Seydel (22), David Babendererde (12), Valentin Braunger (26) und Tim Czemper (20)

Aber: Kleinmachnow-Stahnsdorf-Teltow packt das und hängt auch den "Seetiger" ab! Schnellster Vierer und Gesamtsieger: der RC KST – 80 Kilometer in fünf Stunden und acht Minuten!
Im Siegerboot, einem Baumgarten-Marathon-C-Vierer RS-Class (gefördert durch die Gemeinde Stahnsdorf) saßen: Nirina Beilfuß (25), Paul Seydel (22), der erst zwölfjährige David Babendererde, Valentin Braunger (26) und Tim Czemper (20).

Der 0ste-Marathon ist bei vielen Ruderern sehr beliebt, obwohl das heißt: zelten auf einer Wiese und sehr früh aufstehen, da die Wechsel von Ebbe und Flut keine Rücksicht auf Schlafmützen nehmen. Die Oste, ein Nebenfluss der Elbe, der im Wattenmeer mündet, fließt bei Hemmoor, einer Kleinstadt zwischen Hamburg und Bremerhaven. Die beim Oste-Marathon zu bewältigende Ruderstrecke führt mit dem ablaufenden Wasser osteabwärts in die Elbmündung. Auf der durch die Ebbe entstandenen Sandbank wird beim Robben- und Riesenpötte-Gucken (hier fahren ganz dicht die Riesenfrachter in Richtung Hamburger Hafen vorbei) gewartet, bis das Wasser zurückkommt.
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Mit ihm geht es dann zurück nach Hemmoor. Hier wird von den Wasserfreunden Hemmoor für eine tolle Verpflegung während der Mittagspause gesorgt, bevor es nochmal aufs Wasser geht – nun die zermürbende Strecke osteaufwärts bis nach Hechthausen. Zermürbend deshalb, weil der Plan, mit dem letzten ablaufenden Wasser 18 Kilometer nach Hechthausen zu rudern, am dortigen Kontrollpunkt dann zu drehen und mit dem nun umgeschlagenen wieder auflaufenden Wasser zurück nach Hemmoor zu rudern, nur selten aufgeht.
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Oftmals sind die Boote zu früh am Wendepunkt, da die Natur nicht auf die Minute genau vorherberechnet werden kann, und müssen dann einige Zeit gegen das noch ablaufende also entgegenkommende Wasser rudern, was nach den schon geruderten Kilometern an diesem Tag nochmal anstrengender ist. Der regionale Ruderclub RCKST hat sich vorrangig dem Wanderrudern auf den deutschen und europäischen Gewässern verschrieben; man freut sich an Natur und Gemeinschaftserlebnis und fährt "eigentlich" keine Rennen. So geht es in wenigen Tagen auf große Sommerfahrt nach Lappland, später im Jahr nach Island, in den Spreewald und nach Südfrankreich. Und wer es lieber hat, erst einmal Babelsberg und Wannsee vom Wasser aus kennenzulernen, der ist beim RCKST ebenso willkommen. Und wer es noch nicht wusste, der weiß es jetzt: so wie die Wanderruderer – so sehen Sieger aus!
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(Aus Pressemitteilung RCKST, 5.7.2022 | Fotos: RC KST)

 

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